Wenn ich mich jetzt wahrnehme, meine Gefühle, die Sinneseindrücke, wie ich mich hier empfinde, dann ist deutlich zu merken, dass hier keinerlei Entwicklung stattfindet oder stattgefunden hat. Es ist kein „Seinswachstum“ vorhanden. Nicht in der Form, dass mein Gesamtzustand und der meiner Welt, irgendwie anders wäre, als zu einem früheren Zeitpunkt (soweit ich mich erinnern kann).
Wenn ich Gedanken nur wahrnehme und ihnen keine Realität zuschreibe, ist einfach das da, was da ist. Hauptsächlich eben Sinnenseindrücke, Gedanken, Gefühle (und das Subjekt, das sich deren gewahr ist). Was sich ändert ist der Inhalt, je nachdem worauf sich die bewusste Aufmerksamkeit verlagert.
Alles was ich meine zu wissen oder erfahren zu haben, seien es konkrete Erfahrungen die ich gemacht habe oder Konzepte die ich in Büchern kennen gelernt habe, sind mir nur als Gedanken und Vorstellungen zugänglich. Selbst konkrete Erkenntniserfahrungen, wie etwa die des Zeugenbewusstseins, sind eigentlich Gedanken. Wenn ich „Zeugenbewusstsein“ nicht denke, ist da auch kein Zeugenbewusstsein.
Der Punkt ist: Was ist mir hier jetzt zugänglich? Nur das, was jetzt da ist. Irgendwas anderes, müsste ich mir buchstäblich herdenken. Was Selbsterkenntnis betrifft, habe ich kein Wissen, das ist der Punkt. Alles, was ich meine zu wissen, hält nur eine Egovorstellung aufrecht und zementiert die Kontrollabsicht.
Wenn ich damit aufhöre und einfach die lebendige Gegenwart ist- so nenne ich das jetzt mal – dann zeigt sich aber interessanterweise wieder sehr schnell ein Drang nachzudenken. In der lebendigen Gegenwart „bin ich nicht“, nur im Nachdenken existiere ich (das Ego).